Im Wandel der Zeit und auch der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wollten wir gerne die Spanne eines Monats der emotionalen und sexuellen Bildung widmen: angefangen beim eigenen Körpergefühl, über eigene Emotionen, die Sicherheit in Beziehungen bis hin zu Gewaltprävention. Unser Ziel war es den Kindern und Jugendlichen einen sicheren und vertrauensvollen Rahmen zu bieten, in dem sie außerhalb der Familie und der Schule wichtige Themen beleuchten können. Ein wichtiger Punkt war für uns außerdem, dass die Kinder und Jugendlichen untereinander vertraut sind und gemeinsam in dieser sicheren Umgebung lernen und Erfahrungen teilen dürfen.
In einem ersten Programmpunkt konnten sich die Kinder und Jugendlichen geschlechtergetrennt mit für sie wichtige Themen befassen. Mit den Mädels waren wir in der Love Ambulanz der gynäkologischen Abteilung des LKH Salzburg. Dort haben uns Sozialarbeiter*innen und Gynäkolog*innen einen ersten Einblick in den ersten Besuch beim Frauenarzt, Verhütung und Gesundheit gegeben. Zeitgleich haben wir für die Burschen einen Psychologen eingeladen, da uns hier besonders die psychische Gesundheit von männlichen Jugendlichen wichtig war. Neben spannenden Einblicken haben wir erfahren, was es bedeutet zum Psychologen zu gehen und an wen man sich wenden kann, wenn man Hilfe braucht.
Teil zwei bestand aus mehreren Heimstunden, die von den jeweiligen Stufenleiter*innen, aber auch vom Projektteam geplant worden sind – da waren alle Altersgruppen inkludiert, denn es ist ein Thema, dass uns alle betrifft. Egal wie jung oder alt. Die Biber und WiWö haben sich vor allem mit dem großen Thema “Mein Körper, meine Grenzen” befasst, während in den älteren Stufen dann auch anderen Themen besprochen wurden – zum Beispiel ein sicherer Heimweg, psychische und physische Gewalt oder No-Gos in Beziehungen. In unseren Heimstunden haben wir uns mit Grenzen – sowohl psychischen als auch physischen – auseinandergesetzt, vor allem aber auch, wie diese eingefordert werden können. Unter anderem war auch Mobbing ein wichtiges Thema bei den GuSp.
Außerdem:
Wusstest du, dass wir gleich zwei Leiter*innen haben, die gerne Computer spielen und auch stricken? Wie gehen wir eigentlich mit Vorurteilen um, gibt es Berufe, die eher von Frauen oder Männern geprägt sind?
Was passiert mit dir, wenn du Aussagen hörst wie „Das ist so schwul!“
Was empfindest du es, wenn zum Beispiel jemand deine Nachrichten liest aber nicht zurückschreibt - ist das eine Green Flag (ein großer Pluspunkt) oder eine absolute Red Flag (ein absolutes No-Go), ist es dir eigentlich ganz egal, kann ja jede*r so machen, wie er/sie möchte? Oder ist es für dich situationsabhängig - vielleicht hat die Person gerade viel um die Ohren, vielleicht kann sie aber kurz Bescheid geben, dass sie sich später meldet? Die GuSp, CaEx und RaRo haben sich mit einigen Aussagen und Situationen befasst, in sich hineingehört und sich Gedanken gemacht, wie sie zu manchen Dingen stehen. Hier noch ein paar Beispiele:
Das Projektteam hat die GuSp, CaEx und RaRo jeweils in einer Heimstunde besucht, damit wir den Kindern und Jugendlichen noch mehr Vertrauenspersonen zur Seite stellen können - gleichzeitig war es auch sehr schön wiedermal in anderen Stufen reinzuschnuppern 😉.
Den finalen Abschluss bildete unser Selbstverteidigungskurs, an dem 50 hochmotivierte GuSp, CaEx, RaRo und Leiter*innen Ende März beim PSV teilgenommen haben. Die vier motivierten Trainer haben uns einen ganzen Samstag durch viele wichtige Übungen und Einheiten geführt, die wir dann direkt üben konnten. Einerseits können wir uns jetzt verteidigen und wissen was zu tun ist, wenn wir in gefährlichen Situationen sind, andererseits – und das ist fast das Wichtigste – wissen wir nun, wozu wir überhaupt fähig sind. Egal wie klein oder groß, egal wie sportlich und muskulös - mit uns will man sich lieber nicht anlegen.
Danke an alle, die dieses Projekt möglich gemacht haben. Allen voran an die Kinder, Jugendlichen und Eltern für euren Input und vor allem für euer Vertrauen!
Außerdem ein großes Danke an unseren Psychologen, die Love Ambulanz Salzburg und vor allem an unsere vier ambitionierten Trainer vom PSV Salzburg.