Bekanntlich das Schlimmste, was uns GuSp passieren kann, ist, wenn etwas komplikationslos, genau nach Plan, ohne Rueckschlaege oder sonst irgendwie voellig "glatt" läuft. Solche gluecklicherweise seltenen Begebenheiten wuerden uns naemlich der Moeglichkeit berauben, unsere Faehigkeiten in einer Kunst zu perfektionieren, die fuer GuSp-Leiter Ueberlebensnotwendig ist: Improvisation.
Kein Grund fuer uns also, Zitronengesichter zu machen, wenn etwa ein kleiner Schnitzer bei der Vorbereitung passiert, etwas "Sand ins Getriebe" des Tagesablaufes geraet oder es mal ein wenig bei der Programmumsetzung krankt. Wenn der "Schnitzer" allerdings auf der Kinderstirn prangt, der Sand sich nicht im Getriebe, sondern in Gesellschaft von Erde und Kieselsteinen im Essen befindet und die Teilnehmer im leider gar nicht Uebertragenen Sinne "kranken", darf man schon das eine oder andere Zitronengesicht machen. Drei, um ganz genau zu sein. Jeden Abend.
Abgesehen von diesen Kleinigkeiten kann ich von einem gelungenen Lager berichten. Diesjaehrlich am Landeslagerplatz der Niederoesterreichischen Pfadfinder "ÂParisini"Â, nahe des charmanten mittelalterlichen Staedtchens Waidhofen an der Ybbs. Natuerlich muessen wir bei der Programmgestaltung der Tatsache Rechnung tragen, dass die Kinder zwar hochkomplexe Smartphones problemlos bedienen koennen oder sich im Internet wie ein Fisch im Wasser bewegen, aber nicht in der Lage sind, einen Teller abzuwaschen. So sind in den ersten Tagen immer alle damit beschaeftigt, das Lager mit wichtigen Dingen wie Zelte, Koch- und Abwaschstelle, Muelltrennstelle und Aehnlichem auszustatten und sich eben auch in der Benuetzung dieser "Einrichtungen" zu ueben.
Um bei der traditionellen Zweitageswanderung, Hike genannt, nicht allzu viele unfreiwillige Umwege zu gehen, galt es auch, sich mit Karte und Kompass auseinander zu setzten (nicht dass das viel geholfen haette). Allerdings war die Hikestrecke ueber die im Norden von Waidhofen gelegenen Huegelketten so malerisch schoen, dass sich jeder zusaetzlich Meter mehr als ausgezahlt haben duerfte. Das Jahrhundertwetter, dass uns praktisch staendigen Sonnenschein und Mittelmeertemperaturen bescherte, machte den Hike zwar sehr schoen, aber auch sehr anstrengend. Dem Ausnahmewetter war es auch zu verdanken, dass wir ueberdurchschnittlich viel Zeit im am Lagerplatz angrenzenden Bach verbrachten.
Von einer fast unprovozierten Invasion der Nachbargruppe aus Eisenstadt einmalmal abgesehen (Rauchgranaten, Sturmangriff, Kriegsgeschrei -eine lange Geschichte!), gibt es nichts, dass noch ohne den Ueblichen Rahmen hiesiger Artikel zu sprengen erwaehnt werden koennte.
Alles in Allem ein sehr schoenes Lager, fuer dass ich dem Leiterteam, den Teilnehmern und auch unseren Besuchern, die uns nach Kraeften unterstuetzt haben, herzlich danken moechte. Ich freue mich bereits aufs naechste (Landes-)Sommerlager!
Andi